DSWV fordert: Spielmanipulation bekämpfen
Zuletzt aktualisiert & geprüft: 20.12.2021
Bei einem Symposium des Deutschen Sportwettenverbands, das vergangene Woche in Berlin stattfand, haben sich Vertreter aus Sport, Wirtschaft und Politik für harte Maßnahmen gegen Spielmanipulation ausgesprochen. Ole Schröder, der Parlamentarische Staatssekretär des Bundesinnenministerium, hat in der Eröffnungsrede des Symposiums unter dem Titel „Kampf gegen Spielmanipulation“ deutlich gemacht, dass das Strafrecht hinsichtlich der Spielmanipulation erweitert werden müsse. Das Strafrecht müsse die Möglichkeit bereitstellen, gegen einzelne Täter vorzugehen, um die Strukturen der Spielmanipulation zu zerschlagen: Denn „nur ein Strafrecht, das die Manipulatoren auf dem Spielfeld als Täter erfasst, kann Spielmanipulationen im Sport effizient bekämpfen.“, so Schröder.
Inhaltsverzeichnis
- Ein Verbot von bestimmten Wetten ist nicht sinnvoll
- Kritik am Verfahren zur Regulierung der Sportwetten
- Betätigungsfeld des Deutschen Sportwettenverbandes
Ein Verbot von bestimmten Wetten ist nicht sinnvoll
Spielmanipulation als Straftatsbestand zu bewerten ist nach Ansicht der Vertreter aus der Wirtschaft ein sinnvolles Vorgehen. Weniger vernünftig sei dagegen ein Verbot bestimmter Sportwetten. Dahingehend äußerte sich beispielsweise DSWV-Präsident Mathias Dahms auf dem Symposium. Da der Wettmarkt ohnehin international ist, wäre ein nationales Verbot von einzelnen Wetten unpraktikabel und faktisch nicht umsetzbar. Zudem könne bei verbotenen Wetten auch kein kontrollierender Einfluss durch die Wettanbieter auf das Geschehen genommen werden.
Kritik am Verfahren zur Regulierung der Sportwetten
Im Zuge des Symposiums geriet auch die gegenwärtige Konzessions-Praxis für Sportwettenanbieter in die Kritik. Alle Diskussionsteilnehmer hielten diese für unzureichend. Dass die Regulierung des Marktes zur Bekämpfung von Spielmanipulationen unerlässlich sei, darüber herrschte Einigkeit. Allerdings wären die jetzigen Bedingungen untragbar; der Bund und die Länder müssten das Vergabeverfahren für die Konzessionen ändern, um einen fairen Wettbewerb zu erlauben und Rechtssicherheit zu schaffen. Heinz-Georg Sundermann, Geschäftsführer von Lotto Hessen, äußerte sich auf dem Symposium dazu eindeutig: „Die zahlenmäßige Beschränkung der Sportwettenkonzessionen war falsch. Notwendig ist ein qualitatives Verfahren, welches allen Teilnehmern, die die qualitativen Vorgaben der Regulierungsbehörden erfüllen, die Marktteilnahme ermöglicht.“
Betätigungsfeld des Deutschen Sportwettenverbandes
Der Deutsche Sportwettenverband hat sich zum Ziel gesetzt, die Regulierung der Sportwetten in Deutschland in sinnvolle Bahnen zu lenken. Der Verband möchte Rechtssicherheit für alle Beteiligten erreichen und vermittelt zu diesem Zweck zwischen Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Die Mitglieder des Verbands unter Präsident Mathias Dahms sind Unternehmen, deren Wettangebote durch die schleswig-holsteinische Lizenzen für Sportwetten zertifiziert sind oder die sich momentan in der letzten Runde des bundesweiten Sportwetten-Konzessionsverfahrens befinden.
Der Verband besteht seit 2014 und versteht sich als Ansprechpartner insbesondere für Politik und Medien. Der Verband hatte kürzlich beispielsweise darauf hingewiesen, dass die Wirtschaftlichkeit der Bundesliga durch größere Beteiligung von Wettanbietern als Sponsoren gesteigert werden könnte.